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Kreativer

Gefellte Bäume

Eine Stadtraumintervention als Marketingaktion für die TREVISION Groß.Bild.Technik.

Im Zuge des Neubaues des Museumsquartiers und um die Sicht auf die historische Fassade Fischer von Erlachs freizugeben, wurde im Sommer 2001 der alte Baumbestand an der ehemaligen 2er-Linie entfernt. Nach einem öffentlich geführten Diskurs um die Erhaltung von raren Grünzonen in der Stadt, wurde dann im darauf folgenden Herbst eine neue Baumreihe wieder aufgeforstet.

Eine Stadtraumintervention als Marketingaktion für die TREVISION Groß.Bild.Technik.

Im Zuge des Neubaues des Museumsquartiers und um die Sicht auf die historische Fassade Fischer von Erlachs freizugeben, wurde im Sommer 2001 der alte Baumbestand an der ehemaligen 2er-Linie entfernt. Nach einem öffentlich geführten Diskurs um die Erhaltung von raren Grünzonen in der Stadt, wurde dann im darauf folgenden Herbst eine neue Baumreihe wieder aufgeforstet.

Thomas Rottenberg im Standard schrieb dazu am 9. Juli 2001:

“Wäre Ironie eine stadtgestalterische Disziplin,
würden sich Wolfgang Waldner und Thomas Blimbinger
auf die Kreuzung vor dem Museumsquartier stellen,
den Blick schweifen lassen – und herzlich lachen.”

 

Unter dem Motto “Öffentlichkeit braucht Raum!” und als zweistufige Marketingaktion für die TREVISION Groß.Bild.Technik. möchte der Künstler Markus Tripolt die Diskussion um diese Allee auf humorvolle Art abschließen und gleichzeitig den Platz vor dem Museumsquartier mit freundlicher Unterstützung des Leiters des Museumsquartiers Wolfgang Waldner erstmalig künstlerisch bespielen. An jedem der 40 neu gepflanzten Alleebäume wurden in der Woche vor dem 1. April 2002 Ankündigungsschilder mit “offiziellem Charakter” montiert:

ÖFFENTLICHKEIT BRAUCHT RAUM!
DIESE BAUMREIHE WIRD DEMNÄCHST GEFELLT- WIR ERSUCHEN UM IHR VERSTÄNDNIS

Was folgte war eine erneute Erregung um die eben erst wieder aufgeforstete Baumreihe. Sollte diese schon wieder den Kettensägen zum Opfer fallen? Am 1. April wurde die Baumreihe dann tatsächlich gefellt und zwar (orthografisch korrekt nicht mit der Kettensäge) mit fellbedruckten Planen, die im Anschluss der Aktion zu messagebags verarbeitet wurden.

gefellte_hinten.jpg

Holzfellen am ersten April


der Standard vom 2. April 2002

Ein Versuch zur Sichtbarkeit des Museumsquartiers. Leider hat sich niemand die Mühe gemacht den Gärtner zu informieren. Darum erlitt der gute Mann am Gründonnerstag einen kleinen Schock: “Diese Baumreihe wird demnächst gefellt” stand da auf kleinen Schildchen an jenen Gerüsten, an denen sich vor der Front des Museumsquartiers (MQ) eine Baumreihe zum Wachsen festhält.

Fassungslos, erzählt Markus Tripolt mit einem glucksenden Lachen, sei der Mann ins Büro von MQ-Chef Wolfgang Waldner gestürmt- und konnte aufatmen: “Baumfellen” sei ja nicht “baumfällen” und Ersteres tat der Künstler Tripolt im Auftrag des Werbebanner-Unternehmers Heinz Wikturna (“Trevision”) am Morgen des ersten Aprils vor dem MQ. Anlass dazu war eine Geschichte im Standard gewesen: Im Zuge langer Debatten über die Sichtbarkeit des Museumsviertels hatte man sich dazu durchgerungen, die Bäume und Büsche, die die ehemaligen Hofstallungen vor Blicken aus der City verbargen, zu fällen – wenige Monate später kam ein amtlicher Wiederaufforstungsbescheid. “Wäre Ironie eine stadtplanerische Disziplin, würde Wolfgang Waldner (…) herzlich lachen”, hieß es dazu vergangenen Juli im STANDARD. Wikturna und Tripolt verstanden das als Auftrag – und hielten den ersten April für das passende Datum, den kommunalpolitischen Schildbürgerstreich zu kommentieren. 

 

Die (für die Bäume, wie betont wird, völlig ungefährliche) Befellung soll bis Ende der Woche bleiben. Sichtbarer, musste der Holzfeller Tripolt bei der Montage Montagfrüh feststellen, macht sie die Kunst hinter der Mauer aber nicht: “Während der Arbeit haben uns einige Touristen nach dem Weg zum Museumsquartier gefragt.

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