Musiker, Liedermacher
Die Musik der Rückeroberung
"Liebe ist ein kalter Krieg und du machst mich verrückt, drum schlägt mein Herz auf dich zurück."
Die Liedermacherei ist ein neues Aktionsfeld des Wiener Malers, Designers und Aktivisten Markus Tripolt, der bisher durch seine Interventionen zur Rückeroberung des öffentlichen Raums, insbesondere durch seine provokanten Fassadenaktionen, bekannt ist. Auch in seinen Liedern geht es um eine Rückeroberung – um eine Befreiung der Liebe aus ihrer romantisierenden Verpackung.
Sehr früh wurde ihm klar, dass es gerade die Malerei ist, die zur Gestaltung des öffentlichen Raums abseits konsumorientierter Werbebotschaften einen spielerischen, nicht zweckorientierten Beitrag leisten kann und damit Veränderungsprozesse und Veränderungspotentiale sichtbar und erlebbar macht.
Obwohl ihm die Kraft und Bedeutung von ausformulierter Ästhetik bewusst und durchaus ein Anliegen ist, geht es Tripolt als Maler im öffentlichen Raum niemals um Behübschung, sondern viel mehr um Sichtbarmachung von Situationen und Vorgängen, die bisher unbeleuchtet oder unterbeleuchtet blieben.
Allgemeinen Transformationsprozesssen, wie die Totalprivatisierung öffentlicher Räume mittels kommerzieller Dauerpenetration, setzt Tripolt Aktionen wie „paint back!“ entgegen, in denen durch gemeinsame Arbeit mit vom Konsumdruck nicht ergriffenen Personen (sinn- und arbeitsuchende Jugendliche, Obdachlose, Asylwerber,…) eine neue Qualität und Rückeroberung von Öffentlichkeit entsteht.
Ganz ähnlich ist seine Herangehensweise beim Schreiben von Liebes- und Lebens- und Lebenslügenliedern. Die Kraft von Poesie und sprachlicher Ästhetik sind ihm wichtig, der handwerkliche Umgang mit Sprache ein Anliegen, niemals aber, betont er gerne, dürfen seine Lieder zur romantisierenden Verpackung, oder gar zur Marketingabteilung der Liebe werden.